Published On: 20. Oktober 2022Categories: Event, Netzwerk

Das größte Jahresevent von Wnet-networking women fand diesmal in der besonderen Kulisse der Kellerei Bozen statt und zeigte durch die sehr gut besuchte Veranstaltung, es waren an die 120 Teilnehmerinnen, dass das Thema unter den Nägeln brennt. Unter dem Titel „Finanziell unabhängig und frei. Mit der richtigen Strategie zum Erfolg!“ reihten sich nach den einleitenden Wort von Wnet-Präsidentin Kathrin Pichler und den erklärenden Worten zum Abendprogramm von Ex-Präsidentin Marlene Rinner, sowie den spontanen Grußworten der Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit Ulrike Oberhammer, der spannende Vortrag des Vermögensberaters, Business- und Finanzcoach Heinold Pider und die nachfolgende Podiumsdiskussion „Es ist längst an der Zeit, dass Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen und unabhängig von Institutionen und Lebenspartner eigene Einkommensquellen aufbauen, beginnend schon in jungen Jahren. Woran denken und womit beginnen?“ zum Thema ein.

Es war erfreulich zu hören, dass Wnet sich nun schon seit 16 Jahren für gleiche Chancen für Frauen in der Arbeitswelt einsetzt, und mit seinem Netzwerk und seinen Veranstaltungen Frauen die Möglichkeiten bietet, persönlich und beruflich zu wachsen und sich sichtbar zu machen und sie ebenso ermutigt im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit zu gestalten und zu entscheiden.

Der Finanzberater Heinold Pider präsentierte Zahlen über Frauen in der Gesellschaft, über ihre Arbeitstätigkeit und die verschiedenen Entscheidungsgrundlagen von Frauen bei Finanzanlagen. Gerade im Finanzbereich liegt die Zahl der männlichen Berater im Vergleich zu weiblichen im Verhältnis 9:1. Finanzanlage scheint also männlich zu sein, die Beratung auf die männliche Sicht ausgelegt. Herr Pider unterstrich in seinem Vortrag die Notwendigkeit für Frauen, dies zu ändern. Zu starten und Interesse zu entwickeln, den Markt zu beobachten, die finanziellen Vorteile zu sehen, die sich langfristig auch bei kleinen Finanzanlagen für jeden Anleger ergeben – egal ob männlich oder weiblich. Die Zahlen sprechen für sich: 3,7 Millionen Witwen stehen sich derzeit laut nationalem Statistikamt ISTAT 750 Tausend Witwern gegenüber. Eine geschlechtergerechte Vorsorge der finanziellen Lage im Alter ist also mehr als notwendig.

Wie Marlene Rinner in ihren einleitenden Worten erwähnte, ist die finanzielle Vorsorge und Anlage zudem ein Baustein zur „Selbstermächtigung der Frauen“ ganz im Sinnen des Nachhaltigkeitszieles 5 der Vereinten Nationen (SDG Sustainable Development Goals): Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.

Noch immer haben mehr als 20% der Frauen kein alleiniges Konto. Daher der Appell von Herrn Pider: Abhängigkeiten aufbrechen, den Werte- und Kaufkraftverlust der langfristig geparkten Ersparnisse erkennen, und diesem entgegenwirken. Selber aktiv werden und selbstverantwortlich die Vorsorge in die Hand nehmen, dazu hat der Abend aufgerufen und Mut gemacht.

Gerade in Südtirol finden wir uns in einer gut situierten Gesellschaft wider, noch sind die Erbanteile hoch, und damit das Vermögen vieler Familien. Dies wird sich in den nächsten Generationen ändern, ebenso wie das geänderte Rentensystem die Altersarmut verstärken könnte, wenn nicht ausreichend in langfristige Finanzanlagen investiert wird und auch sparen wieder alltäglicher wird. Diese Bausteine diskutierten in Moderation von Judith Bertagnolli die Finanzberaterin bei Intesa Sanpaolo Sonja Mulser, die Präsidentin der Pensplan Centrum AG Johanna Vaja und die Direktorin der Ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion Edith Ploner. Hier wurde genauso die Notwendigkeit einer Befähigung der Schülerinnen und Schüler schon in der Grundschule in Sachen Finanzen von Frau Ploner unterstrichen, sowie die Notwendigkeit der Vorsorge in Form von Sparplänen und Anlagen in Rentenfonds von Frau Mulser und Frau Vaja. Abschließend klang der Abend mit regen Diskussionen unter den Teilnehmerinnen aus, ganz nach dem Motto von Wnet: persönlich und beruflich wachsen – durch Vernetzung.

Wnet bedankt sich bei den dem Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen und der Unternehmerin Herta PeerGründerin und Geschäftsführerin von Casa Salute, für die finanzielle Unterstützung sowie Vanessa Runggaldier für die Fotos.

Tagungsunterlagen und eine Zusammenfassung des Vortrages von Herrn Pider kann unter info@wnet.bz.it angefragt werden.

Beitrag von Sylvia Lehnig und Marlene Rinner